Wiesen- und Halbtrockenrasenpflege

Viele ökologisch wertvolle Biotope sind durch extensive landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Diese werden heute oft nicht mehr bewirtschaftet, dadurch geht Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten verloren.

HALM übernimmt die arbeitsintensive Erstpflege von aufgegebenen Streuwiesen und versucht in der Folge Landwirte zu motivieren, die Mahd wieder selbst durchzuführen (im Rahmen des Vertragsnaturschutzes).

Bewirtschaftung in Eigenregie: HALM bewirtschaftet einige hochwertige Flächen, die nur in mühsamer Handarbeit zu pflegen sind (z.B. steile Wiesenhänge, Halbtrockenrasen), selbst. Neben dem Einsatz von Motorsensen wird in letzter Zeit die traditionelle Mahd mittels Handsense forciert.

Mahdprojekt mit Partner: Seit 2011 werden besonders wertvolle Wiesenflächen von unserem Kooperationspartner Andreas Mayer aus Laufen mit speziellen Mähgeräten (Deltrak, Mähboot) gepflegt. HALM übernimmt dabei das Management für hochwertige Flächen, für die kein geeigneter Bewirtschafter gefunden werden konnte. In Salzburg und Oberösterreich werden auf diese Weise alljährlich mehrere Hektar Wiesen gemäht.


 

Althammerbauer-Wiese (Brötzner-Wiese) in Wals-Siezenheim

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  • Projektdauer: 2002–2006
  • Flächengröße: 4.000 m²
  • Status: abgeschlossen (Monitoring: laufend)

In einem vierjährigen Pflegeprojekt gelang es HALM, diese 20 Jahre lang brach gelegene Streuwiese in einen Zustand zu bringen, der eine Bewirtschaftung im Rahmen eines bäuerlichen Betriebes wieder ermöglichte. Von diesen Pflegemaßnahmen, die im Rahmen eines Monitorings dokumentiert werden, profitieren seltene Rote-Liste-Arten, wie die Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris), der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) oder die Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica). Seit 2006 wird die Wiese von einem Landwirt extensiv bewirtschaftet, sodass der Lebensraum nachhaltig erhalten bleibt.

 

Martinbauer-Wiese (Grödig-Fürstenbrunn)

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  • Projektdauer: 2002–2005
  • Flächengröße: 4.400 m²
  • Status: abgeschlossen

Diese Feuchtwiese wurde aufgrund schwieriger Bewirtschaftungsbedingungen 20 Jahre lang nur sporadisch gemäht. HALM nahm sich in einem dreijährigen Pflegeprogramm der Wiese an, auf der u.a. die Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris) und das Braune Zyperngras (Cyperus fuscus) vorkommen. In weiterer Folge konnte der Grundbesitzer erfolgreich zum Abschluss eines Pflegevertrages mit dem Land Salzburg motiviert werden, sodass eine extensive Bewirtschaftung derzeit gesichert ist.

 

Prähauserbauer-Wiese (Ziegler-Wiese) in Grödig-Fürstenbrunn

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  • Projektdauer: seit 2002
  • Flächengröße: 7.400 m²
  • Status: laufend

Diese Streuwiese zeichnet sich durch eine hohe Habitatdiversität aus, was zu einer großen Artenvielfalt führt. So treten hier seltene Pflanzenarten wie die Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris), der Kleb-Lein (Linum viscosum) oder der Weidenblatt-Alant (Inula salicina) auf. Seit 2002 kümmert sich HALM um die arbeitsintensive Pflege dieser schwierig zu bewirtschaftenden Wiese, die mehr als 10 Jahre lang brach gelegen war.

Auf dieser Wiese wurde von HALM ein Teich errichtet.

 

Streuwiese im Kneisslmoor (Stadt Salzburg)

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  • Projektdauer: 2003 & 2016
  • Flächengröße: 3.100 m²
  • Status: abgeschlossen

Das Kneisslmoor beherbergt eine individuenreiche Population der Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica) und das einzige bekannte Vorkommen der Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris) im Stadtgebiet von Salzburg. Im Frühjahr 2003 wurde festgestellt, dass die Mahd trotz bestehendem Pflegevertrag unterblieben war. HALM sprang ein, rechte die alte Streu aus, entfernte Gehölzaustriebe sowie herumliegende Äste und versuchte, die sich großflächig ausbreitende Kratzbeere (Rubus caesius) durch händisches Ausreißen zu bekämpfen.

Um der zunehmenden Beschattung von Teilflächen dieser Wiese entgegenzuwirken, wurde 2016 eine Waldrandpflege durchgeführt. Es wurden sechs Bäume gefällt und ein Rückschnitt von Gehölzen durchgeführt, wobei bei den Aufräumarbeiten acht Kinder der Kinder- und Jugendgruppe HALMini mithalfen. Mit dieser Aktion wurde die Situation für zahlreiche lichtliebende, typische Streuwiesen-Pflanzenarten (z.B. Sumpf-Siegwurz, Sibirien-Schwertlilie) erheblich verbessert.

 

Pflege Niedermoor (Botanischer Garten, Universität Salzburg)

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  • Projektdauer: 2003–2010
  • Flächengröße: ca. 130 m²
  • Status: abgeschlossen

Im Botanischen Garten der Universität Salzburg wurde ein Niedermoor zu Schauzwecken angelegt. Allerdings stellte sich nach einigen Jahren unliebsame Konkurrenz durch Schachtelhalmarten (Equisetum sp.), Ross-Minze (Mentha longifolia) und Knötchen-Binse (Juncus subnodulosus) ein. Um die weitere Ausbreitung einzudämmen, übernahm HALM 2003 die Pflegemaßnahmen. Die Bestände wurden durch Mähen, Jäten sowie durch gezieltes Auftragen eines Unkrautvernichtungsmittels zurückgedrängt. Seit 2010 wird die Pflege durch das Gartenpersonal vorgenommen.

 

Streuwiesenbrache Esterer (Grödig-Fürstenbrunn)

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  • Projektdauer: 2005 & 2008
  • Flächengröße: 300 m²
  • Status: abgeschlossen

Südlich der Tauern-Autobahn befindet sich zwischen Fürstenbrunn und Glanegg ein Streuwiesen-Komplex („Esterer-Wiesen“) mit mehreren Vorkommen der Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris). In einem kleinen Teil-Areal, das nicht mehr bewirtschaftet wird, hält sich seit vielen Jahren ein kleiner Bestand dieser im Bundesland Salzburg vom Aussterben bedrohten Art. Um den Lebensraum – auch für die ausgepflanzten Stöcke der Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica) - zu verbessern, wurde in zwei Aktionen eine Mahd durchgeführt und die fortschreitende Verbuschung eingedämmt.

 

Randersberg-Wiese (Großgmain)

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  • Projektdauer: seit 2005
  • Flächengröße: 1.500 m²
  • Status: laufend

Bei der Randersberg-Wiese handelt es sich um eine wechseltrockene Pfeifengraswiese, auf der man eine der wenigen Salzburger Vorkommen der Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris) findet. Nach sechsjähriger Brache wird die Wiese seit 2005 einmal im Herbst von HALM gemäht und die Streu abgerecht. Durch diese Maßnahmen konnte sich der Bestand der Sumpf-Siegwurz von anfänglich 16 blühenden Pflanzen auf ein Maximum von 546 im Jahr 2022 erhöhen.

 

Schilfwiese im GLT Adneter Moos (Adnet)

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  • Projektdauer: 2005
  • Flächengröße: 1 ha
  • Status: abgeschlossen

Diese Schilfwiese liegt am Rand eines der letzten größeren Feuchtgebiete des Tennengaues, welches wegen der besonderen Bedeutung für Naturhaushalt und Artenschutz als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesen ist. Da die Bewirtschaftung der Schilfwiese für den Landwirt unrentabel war und daher aufgegeben wurde, kam es zu einer Verbrachung der Fläche. HALM führte 2005 einen Mäheinsatz durch und entfernte die aufkommenden Gehölze. Auch die Arbeiten im Zuge der Umweltbaustelle 2007 konnten einem Verlust der Artenvielfalt in diesem hochwertigen Gebiet entgegenwirken. Nach einer Bewirtschaftung im Rahmen unseres Mahdprojektes wird die Fläche nun wieder durch den Grundbesitzer jährlich im Herbst gepflegt.

 

Davidl-Wiese (Puch)

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  • Projektdauer: 2005–2010 (Pflege durch HALM in Eigenregie), seit 2011 im Mahdprojekt
  • Flächengröße: 2.000 m²
  • Status: laufend (Mahdprojekt)

Diese Wiese weist eine bemerkenswerte ökologische Amplitude auf (feucht-tiefgründig bis trocken-flachgründig), was zu einer hohen Artenvielfalt führt. Es wurden u. a. Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa), Sumpf-Rispengras (Poa palustris) und Ohr-Weide (Salix aurita) nachgewiesen, sowie die Reptilienarten Zauneidechse (Lacerta agilis), Blindschleiche (Anguis fragilis) und Schlingnatter (Coronella austriaca). In einem fünfjährigen Projekt wurde die Verbuschung, welche aufgrund einer mehrjährigen Brache eingesetzt hatte, von HALM erfolgreich bekämpft. 2011 wurde die Davidl-Wiese in unser Mahdprojekt übernommen.

 

Streuwiese in Palting (OÖ)

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  • Projektdauer: seit 2011
  • Flächengröße: 1,5 ha
  • Status: laufend (Mahdprojekt)

Bei der Streuwiese in Palting (Mundenham, an der Mattig) handelt es sich um eine lange brach gelegene Fläche, die jedoch ein hohes Potenzial für Naturschutz und Artenvielfalt besitzt. Da kein Landwirt für die Mahd gewonnen werden konnte, übernahm HALM 2011 die Pflege der Fläche. Die Wiese wird derzeit im Rahmen unseres Mahdprojektes von unserem Kooperationspartner Andreas Mayer betreut. Das dabei anfallende Mähgut wurde in manchen Jahren getrocknet und zu Ballen gepresst, einem lokalen Pferdebetrieb zur Verfügung gestellt. In den letzten Jahren wurde das Mähgut meist in einer Biogasanlage verwertet. Seit der Wiederaufnahme der Mahd haben sich die Bestände von Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) und Gelblicher Fleisch-Fingerwurz (Dactylorhiza incarnata ssp. ochroleuca) deutlich vergrößert und stabilisiert.

 

Streuwiese auf der Fischachinsel (Seekirchen)

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  • Projektdauer: 2010
  • Flächengröße: 4.000 m²
  • Status: abgeschlossen

Westlich des Stadtgebietes von Seekirchen befindet sich auf einer von der Fischach umflossen Insel eine Streuwiese mit Vorkommen der Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica) und der Hartman-Segge (Carex hartmanii), sowie mit einem großen Bestand eines sehr seltenen Farns, der Natternzunge (Ophioglossum vulgatum). Da diese Streuwiese mehrere Jahre lang brach lag, wurde die Fläche 2010 von HALM entbuscht. Ein ortsansässiger Landwirt übernimmt seither die Pflege.

 

Streuwiese am Hintersee (Faistenau)

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  • Projektdauer: 2011, 2014, 2015
  • Flächengröße: 1 ha
  • Status: abgeschlossen (Mahdprojekt: laufend)

Auf einer im Zuge des Mahdprojektes von unserem Kooperationspartner Andreas Mayer betreuten Streuwiese am Nordufer des Hintersees, die eine große Population der Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica) beherbergt, wurde bei einem Hochwasser viel Schwemmholz abgelagert. In einer Aktion wurde das Material händisch entfernt, da es die Mahd auf der Wiese unmöglich gemacht hätte. Eine Entfernung des Schwemmholzes erfolgte auch im Rahmen der Umweltbaustellen 2014 und 2015.

 

Zistel-Wiese am Gaisberg (Stadt Salzburg)

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  • Projektdauer: 2005–2009
  • Flächengröße: 3.000 m²
  • Status: abgeschlossen (Monitoring: laufend)

Auf diesem Magerrasen gibt es botanische Besonderheiten wie das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina). Da die Fläche jedoch zu geringe Erträge abwarf, wurde sie nur sporadisch gemäht und in weiterer Folge vom Adlerfarn (Pteridium aquilinum) überwuchert. Über vier Jahre konnte HALM durch Mähen und händische Rupfaktionen den dominanten Adlerfarn erfolgreich zurückdrängen. Ein Mäheinsatz erfolgte ebenfalls im Zuge der Umweltbaustelle 2008. Die Koordination der Pflege erfolgt durch die Stadt Salzburg. Von HALM wird ein Monitoring (Erfolgskontrolle) durchgeführt.

 

Magerrasen in Scheffau

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  • Projektdauer: 2008
  • Flächengröße: 3.000 m²
  • Status: abgeschlossen

Am Hausbichl im Gemeindegebiet von Scheffau war die Anlage eines Magerrasens auf einer südexponierten Böschungsfläche als Ausgleichsmaßnahme vorgesehen. Nach mehrjährigem Umsetzungsverzug setzte eine Brachesukzession ein, die in drei Mähaktionen zurückgedrängt wurde. Bei den Arbeiten konnten mehrere Beobachtungen von Blindschleichen (Anguis fragilis) und Zauneidechsen (Lacerta agilis) gemacht werden.

 

Halbtrockenrasenböschung in Pfarrwerfen

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  • Projektdauer: seit 2007
  • Flächengröße: 3.000 m²
  • Status: laufend

Die Halbtrockenrasenböschung in Pfarrwerfen gehört zu den artenreichsten Flächen, die HALM betreut. 103 Pflanzenarten wurden hier nachgewiesen, wie z.B. der Orchideen-Blauweiderich (Veronica orchidea), der im Bundesland Salzburg nur hier vorkommt, oder die Fiederschuppen-Wiesenflockenblume (Centaurea jacea ssp. macroptilon). Seit 2007 erhält HALM wertvollen Lebensraum durch regelmäßige Mahd, bei der die Biomasse entzogen wird und aufkommende Gehölze sowie wuchernde Ruderalpflanzen und invasive Neophyten zurückgedrängt werden.

 

Felsensteppe am Rainberg (Stadt Salzburg)

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  • Projektdauer: seit 2008
  • Flächengröße: 3.900 m²
  • Status: laufend

Inmitten der Stadt Salzburg bietet die „Felsensteppe“ am Südhang des Rainbergs seltenen Pflanzen- und Tierarten einen einzigartigen Lebensraum, beispielsweise dem Färber-Ginster (Genista tinctoria), dem Hügel-Meier (Asperula cynanchica) oder der Schlingnatter (Coronella austriaca). Da der Halbtrockenrasen in den letzten Jahrzehnten trotz Beweidung mit Ziegen stark verbuschte, führt HALM seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch. Eine begleitende wissenschaftliche Untersuchung konnte eine positive Bestandesentwicklung für einzelne Pflanzenarten, wie Hügel-Meier oder Groß-Ehrenpreis (Veronica teucrium), belegen.