Nachzucht, Auspflanzungen & Verpflanzungen

Seit seiner Gründung befasst sich HALM – in enger Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten der Universität Salzburg – mit der Nachzucht gefährdeter Pflanzenarten, um Populationen im Freiland zu stärken oder neue Bestände zu etablieren. Die Betreuung unserer Schützlinge ist nach der Keimung der ausgesäten Samen sehr arbeitsintensiv: Pikieren, Topfen, Unkrautjäten, Schneckenkontrolle u.v.m.

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Hier eine Auswahl an Pflanzenarten, die im Laufe der Jahre erfolgreich aus Samen vermehrt wurden:

  • Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris)
  • Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica)
  • Feuchtwiesen-Pracht-Nelke (Dianthus superbus subsp. superbus)
  • Alant-Aschenkraut (Tephroseris helenitis)
  • Weidenblatt-Alant (Inula salicina)

 

Iris-Projekt auf der Prähauserbauer-Wiese (Grödig-Fürstenbrunn)

  • Projektdauer: 2005-2017
  • Status: abgeschlossen

Im Zuge der 2005 begonnenen und ab 2013 intensivierten Bestandsetablierung und -stützung der Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica) auf der Prähauserbauer-Wiese in Grödig-Fürstenbrunn sammelten HALM-Mitglieder enorm viel Erfahrung bei der Nachzucht, der Aussaat direkt im Gelände und der Ausbringung von Iris-Jungpflanzen im Freiland. Die Erfolge können sich sehen lassen: Der Bestand auf der Prähauserbauer-Wiese stieg von anfangs drei Stöcken der Sibirien-Schwertlilie auf mittlerweile 150 an.

 

Nachzucht für das Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland (Großgmain)

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  • Projektdauer: 2007-2011 (LIFE-Projekt), 2012-2015 (Fortsetzung der Auspflanzungen auf der Schau!Streuwiese), 2016 (Monitoring)
  • Status: abgeschlossen

Im Zuge des LIFE-Projekts Untersberg-Vorland wurden eine im Projektgebiet liegende Feuchtwiese angekäuft sowie im Freilichtmuseum Großgmain eine Schau!Streuwiese angelegt. Hierfür wurden typische Pflanzenarten benötigt. HALM erhielt von der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg den Auftrag, diese nachzuzüchten. Insgesamt wurden auf beiden Flächen rund 1.600 Jungpflanzen ausgebracht, sowie deren Entwicklung dokumentiert.

 

Bestandesstützung des Kleb-Leins auf der Prähauserbauer-Wiese (Grödig-Fürstenbrunn)

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  • Projektdauer: seit 2014
  • Status: laufend

Auf dieser Streuwiese befindet sich eines der letzten Vorkommen des Kleb-Leins (Linum viscosum) im Vorfeld des Untersbergs. Diese im Bundesland Salzburg sehr seltene Art galt auf der Prähauserbauer-Wiese seit Mitte der 1990er Jahre als verschollen, wurde jedoch 2012 wiederentdeckt. Um den geringen Bestand zu stärken, wird seit Herbst 2014 alljährlich eine gezielte Aussaat im Gelände vorgenommen. Bislang wuchsen mehrere 100 Jungpflanzen heran, die in der Regel im zweiten Standjahr zur Blüte gelangen.

 

Nachzucht für den GLT Schilfwiese in Hallein-Taxach

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  • Projektdauer: 2016-2018
  • Status: abgeschlossen

Der naturschutzfachliche Wert des Geschützten Landschaftsteils „Schilfwiese bei Hallein-Taxach“, der in seinem südlichen und westlichen Teil zahlreiche Elemente eine Pfeifengras-Streuwiese enthielt, hat in den vergangenen Jahren durch zunehmende Verschilfung und Verbuschung deutlich abgenommen. Im Zuge eines Hochwasserschutzprojektes, bei dem u.a. ein Retentionsbecken errichtet wurde, konnte auch die  Voraussetzung zur Herstellung einer naturschutzfachlich hochwertigen Pfeifengras-Streuwiese geschaffen werden. HALM wurde daraufhin beauftragt, über einen Zeitraum von drei Jahren eine Erhöhung der Diversität der pflanzlichen Artengarnitur durch Einbringung typischer und gefährdeter Streuwiesenarten vorzunehmen.

 

Gladiolen-Projekt auf der NATURA 2000-Fläche Streuwiese am Salzweg (Wals-Siezenheim)

  • Projektdauer: 2016-2020
  • Status: abgeschlossen

Die Streuwiese am Salzweg beherbergt noch eine größere Population der Sumpf-Siegwurz oder Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris). Für diese hochwertige Streuwiese konnte die Zustimmung des Grundeigentümers zur Ausweisung als NATURA 2000-Gebiet erreicht werden, wobei die Zusage an ein zunächst fünfjähriges Projekt zur Bestandesstützung und -stärkung der Sumpf-Siegwurz geknüpft wurde. HALM führte hierbei sämtliche Arbeiten (Nachzucht von Jungpflanzen, Auspflanzung/Aussaat im Gelände, Maßnahmen zur Habitatverbesserung) sowie die Dokumentation und das Monitoring durch. Der bis 2020 durch die Aussaaten bzw. Auspflanzungen auf der Streuwiese erzielte Bestand umfasst knapp 2.000 Individuen, deren Etablierung mit Spannung erwartet wird.

 

Rettung der Sibirien-Schwertlilie in Seekirchen

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  • Projektdauer: 2002 & 2012
  • Status: abgeschlossen

Im Zuge der notwendigen Erweiterung eines Betriebsgeländes in der Gemeinde Seekirchen wurde ein Feuchtwiesenrest zur Bebauung freigegeben. Um den hier wachsenden Bestand der Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica) vor der sicheren Vernichtung zu retten, wurden 2002 die Stöcke – insgesamt 60 Stück! – durch HALM-Mitglieder auf eine geeignete Streuwiese verpflanzt. 2010 konnten auf der noch immer unverbauten Restfläche weitere Exemplare der Sibirien-Schwertlilie gesichtet werden. Diese wurden 2012 ebenfalls auf die im Rahmen des Mahdprojektes von HALM bewirtschaftete Zielfläche verpflanzt.

 

Verpflanzung eines Halbtrockenrasens in Puch

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  • Projektdauer: 2008-2009
  • Status: abgeschlossen

Halbtrockenrasen gehören zu den gefährdeten Biotoptypen in Österreich und sind aufgrund ihres zerstreuten Vorkommens und der sehr artenreichen Flora und Fauna besonders schützenswert. Ein Halbtrockenrasen in Puch musste der Vergrößerung eines Steinbruches weichen. 2008-2009 konnte Dank des Einsatzes von HALM in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten der Universität Salzburg und dem Steinbruchbetreiber in Puch ein Teil davon in den Botanischen Garten verpflanzt werden.